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Zephyrin Zettl: Noutschroa

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Zephyrin Zettl

Noutschroa


Herrgott üba da Welt!
Hört uns   ruafa zu Dir!
Louss uns   vor Nout net vorgeh';
louss uns   net schwoch wern und irr!

Herrgott üba   da Welt!
Moch dem   Elend an End!
D‘ Goisl hät   ma scho' gspürt,
nimm ejtz d‘   Zügl in d‘ Händ,

selbst tua wieda regiern!
Louss net d‘   Lumpen und Noarrn
hausn in   Deina Welt!
Louss net   voödn, vodoarn!

Herrgott üba da Welt!
Louss uns   net kloaweis verderben!
Willst net   daretten Dei Welt,
schlog‘s   gleih af oamal in Scherbn!


Der Slawist Walter Koschmal empfahl uns über die sorbische Dichterin Róža Domašcyna einen unbekannten Dialektdichter (Übergang zwischen Mittel- und Nordbairisch: Böhmerwald) des frühen 20. Jhs. - nämlich Zephyrin Zettl, hier mit seinem aktuellen "Notschrei".
Zettl, 1876 (in Stadln) - 1935 (in Wien), verfasste Waldlerisch 1919, Woldgsangla 1922, Von uns dohoam 1923 und Woldgschichtn 1925.

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