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Tobias Roth: Kirchspiele - Ponti sul Mincio, San Antonio Abate

Theater / Kunst > Kunst



Unprätentiös wie ein Wohnhaus; unterhalb einer Burg der Scaliger, hohler Zahn eines ummauerten Platzes, der sich auf die Hügelkuppe passt und hinunterblickt auf die Krake, die ihre Werke (Fleschen, Redouten, Grabenscheren, Lünetten, und wie sie alle heißen, Ravelins für ganze Landschaften) mit den waldigen Rücken der Landschaft bedeckt; die nicht zu sehen ist, die gleich nördlich vor dem Ort beginnt (Forte Monte Croce, zerstört, und Forte Ardietti, bezugsfertig), wo sich der Norden gegen den Süden verschanzt hat. Partisanen, Kriege später, wenigstens, die durch die Hügel streifen zwischen Ponti und Forte Ardietti (vormals Lagerwerk No.VI), in der kleinen Weinbergsgegend, in die vierzehn Festungen gegraben sind. Wein, kleines Geschäft, Hinterland, knapp. Alles ist geduckter, alles ist niedriger und farbloser als im nächsten Dorf, Monzambano; die Frage ist, warum eigentlich. Schlichte Slogans an der Durchgangsstraße zur Autobahn (nachrangig auch nach Peschiera), schlicht auf dem Schwarzen Brett, parola di dio, wie die Kirche heißt, steht nirgends, das kommt mit der Benutzung. Die Seitenaltäre bieten das Paradox eines zurückhaltenden Barock (wohl unabsichtlich, kleine Geschäfte), bitte nur eine dünne Schichte Schmuckstein; für den Gebrauchsgegenstand.



(Ponti sul Mincio, San Antonio Abate)

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