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Thomas Kunst: (Im Juni hängt der König in Phnom Penh)

Gedichte > Gedichte der Woche




IM JUNI HÄNGT DER KÖNIG IN PHNOM PENH
Seine Uniform in die Frangipani Bäume, geh bitte ohne
Brille aus dem Haus, Samnang, vermeide
Streit, die Regenfälle und der
Russenmarkt, die Schneeschmelze mit Schaufeln aus den
Bergen, der Mekong zwängt sich rein
In andere Flüsse, der Tonle River
Ändert seine Richtung, runter,
Hoch, das Wasserfest der
Landbevölkerung, allein die
Rikschas auf den Feldern keine
Einkaufstüten, wer Striche in die Wände ritzen kann, darf
Ohne Zierrat nachts die Stadt verlassen, das alles
Auf Geheiß von oben, du sollst an gar nichts
Denken, wenn ich bete, die Vietnamesen
Kommen wieder näher ran, Einschüsse
Im Unterholz, an Blüten
Zerschmetterte Blüten, Symmetrien der
Geläufigkeit, der Reis
In Schränken ist das Licht der
Geisterstädte.


Thomas Kunst: Begleitheft Meran, 2013

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