Sven Koch: Immer hin, immerhin
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Sven Koch
IMMER HIN, IMMERHIN
Vielleicht lassen sich Häuser erklimmen
wie ein Gebirge, vielleicht sind Straßen
auch zu durchwandern mit Monatskarten,
vielleicht haben sogar Krawatten den Sinn,
jeden Morgen den Kopf festzubinden,
damit er nicht wegrollt, wie zu erwarten,
wenn nach dem Kaltstart im Bad, dem harten
Aufprall im Dasein, die Tage beginnen.
Nur dann müsste man die Dinge nehmen,
wie sie entstehen, Produkte pflücken
wie Blumen und an sein Herz drücken,
ohne sich in der Frühe zu schämen,
dass man sich Träume nur hält wie Kühe,
die Begehren geben ohne die Mühe,
ein andres Leben zu wagen, den Mut,
Bedenken zu haben, Sosein sei gut.