Pegah Ahmadi: Im Zug
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Foto: Sven Hessenmüller
Pegah Ahmadi
Im Zug
Im Licht von Levinas
Im Licht von Levinas
Herzlichen Dank an
Harald Kappel für das endgültige Lektorat
Etwas
schillert
beim Versuch,
das Antlitz
des Anderen
als
Ausgangspunkt des Lichts
zu verstehen.
Begegnungen
sind
eine weitere
Form
der
Selbsterfahrung,
sich selbst
in etwas Transparentem
zu suchen
namens Andere.
Je stiller Du
bist,
desto mehr
enthülle ich
mich.
Es kann sein,
dass auch
unnötige Dinge
gesprochen
werden,
wenn es sie
überhaupt
gibt,
wenn man,
wenn auch
zögernd,
etwas
preisgibt.
Worte an sich
sind
eine Form
der
Erweiterung;
sie führen
das Außen
auf.
Wir setzen
Kommas,
bei jeder
Krise.
Der Tisch
ist ein
falsches Intervall.
Doch
im Widerhall
des Gesprächs,
scheint er
nicht mehr
dort
zu sein.
Ich spüre
die Worte
nur.
Die
Bedeutungen
implizieren
eine Art
Legalisierung,
Rahmung,
sie
kalkulieren.
So sind doch
die Klänge
nicht.
Der Zug
wird leerer.
In mir
wird alles
noch
durchlebt:
die Räume,
die wir
hinter uns
ließen
zarte
Porzellanmotive
auf den Tassen.
Du liest,
Du liest
schnell,
Du liest,
Du rennst
im Wind,
Du liest,
Du rennst
schnell
und
auf deinen
Schultern
öffnet sich
ein Regenbogen.
Später
werden davon
Gemälde
erscheinen.
Kinder sind
voller
Entdeckungen,
wenn sie
mit den
Punkten
kollidieren.
„Was für ein
schönes Bild“,
sagte ich dir.
Bei der
Rückkehr
vom
kirschfarbenen Tag
mit warmer
familiärer
Identität.
Die Bücher,
wir,
die Veranda,
alles
erschien
offen.
Doch
wir kehren
zurück.
Als hätte sich
das Draußen
getarnt,
während sich
der Tunnel
wie ein
O
erstreckt.
Ein „O“,
das sich
im Mund
verdoppelt.