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Martina Hefter: (Ich glaub nit an Geister)

Gedichte > Gedichte der Woche
Martina Hefter


Ich glaub nit an Geister, out wie se sind, fertig gedacht.
Mögen se trotzdem fortbestehen.
Ich pflege eine letzte Herde Geister in einem Stall und
bring ihnen zu viel Gras und se werden fett und grün anstelle von fit und
gold. Se trinken all die stillen Mineralwässer der Erde zu Ende,
sinnlos und überteuert, eh kein Mensh mag diesen Shaiz schlucken.
Kann sein, ich bin selbst Geist, fiel herab auf die Erde,
lebe vom Handel mit Nahrung für den Geist, sie ist gefährlich und
schmeckt nicht. Ich ess nichts davon.
Ich bin durchsichtig, fast dünn, Honig und Erdnussbutter reichen nicht aus
für ein flackerndes Leben.
Ich bin ein Geist, wieso baumeln Brüste an mir.
Komm her, Geist der Brüste, ich will dich töten.
Ich geh einher mit einem Geist, der schön und durchtrainiert ist.
Wieso glaub ich nit an mich?
Das funktioniert doch nur, weil ich ein Geist bin.

(aus einem in Arbeit befindlichen Textvorhaben mit dem Titel “geistern”)

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