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Klaus F. Schneider: o.T.

Montags=Text
Klaus F. Schneider


I
wir sprechen aus gelassen
dass in dem hause räume reime seien
anrührend wen und hinlänglich intakt
von klink bis nüchternes gebälk.
(ein zollhaus erster einfallsgüter)

ein zollhaus erster einfallsgüter
ist mancher fachwelk eingedenk
und dennoch mehr nur noch ein wespennest
am rand des abendwerks erwähnt was übrigblieb
– es tät dem gut der sprachgeschnetzes ewig leid
gen himmel denn benimmt die plag
sich emsig dann von jetzt zu nach
und stets. ein sternwarten ertrag.

dazwischen noch in wattebausch & bogen ein stich
worthorizont gespickt mit dieser knoblauchzehe
dem letzten drittel mond. somittendrin in zeilenhaft.
statt eins das oder andersrum. ein flugzeugnis.
gen süden glomm. die nacht sodann
beschlichen und erworben. wie so ein stück.
auf eine art und leise. und wabengleich sam tausend.
vom hier ins nach ... ein stern?
ein stern! jedoch von herzen.
ein findelwind fiel auch mit ein                                   ergab ein klangvoll fest
ums andre malt er laut halsein                                  keimt verdacht auf pracht
umwob die halbe nacht                                                  zollwidrig eingebracht

indess von einmal her  /  es wiegt des ahmens minder schwer  /  es wird des
ahnens allzubunt  /  drum leuchte mir ein sternlein kund   / so heißt es ward
geschehn  /  da kam des morgens pracht  / in einem nachen um die nacht /

wer dichter saß da noch & wacht
was du aus dem sprach
los gemacht?

ein kleines sternlein wundersam / sich eines dichters scheins entsann / entsann ihm hinlänglich und wohl / hernieder aufs gerate / wohlauf denn / allerdings die nacht / verweigert jede traumvollmacht / ihrer verwertung unbedacht ...
gemaßt ... bewusst. jedoch im zaum.
der reim hat sich nur selbst gewusst!
so ist’s erklänglich anzuschaum.
klang zeit - klang raum.
wie porzellan.
es ist der weisheit letzter zahn.
          nur enden wollen wir so nicht – gedicht als seiner selbst gericht
                               es bleibt im reinen immerdort
                                           wovon wir ebenso gewollt – hinfort


II
zweitläufig gehört sich etwas aufgeräumt
von eins               bis nach dem anderen
auftaucht ein stern & dann noch mehr
davon die sich ins bild      gestohlen
  drin gestochen scharf
paarbildungs wespen
nesten.

schon wieder? wie eindeutet sich
der flugzeugnisse störebann     …
was metaphorisches furunkeln
genickstarr allemal und
                                                         taktvoll wiederkäuend?
wie reimmotor rhythmuspropeller
flugstreckenplan?      oder nur so
heißluftballon
der über fremde zäune schwebt?
bis dass der blick auf alte bretter
ein unbestimmtes muster webt …
                                                            ein gitter
                                               oder gatter?
es tät dem gut  
der sprachgestelztes einmal leid
ein mal dadurch zu stolpern     …       oder im stechschritt
zu marschieren                                    immer den sternen nach.

ein stern - ein vers
im herzlicht bloß
gestellt & um sich selbst
gedreht oder nur schnuppe
in den schoß
geheimnisvoller punkt
im zahlen reich
der ferne prunk
vielleicht schon tot
und einer sammlung
aufgespießter käfer gleich
– das himmelszelt ein baldachin
der erste funken bald dahin


der findelwind bricht somit ab.
es war die halbe mitte
(gemessen bei verstand)
dazwischenrein die nacht verbracht
in tiefster revision
und überdies besticht verdacht:
wie lässt es sich verdenken?
letzte verbuchung – keinesflugs!
entsprechend sich
abklang.



III
und doch verstern
ein drittel leergewicht


dies     wortwaben
klangweben zungenschaum


frohlockt der stachel – herz
wie honig


und schon klebt die plag
wagnistet störrisch tag für tag
in dem diffusen dämmerlicht


an dunkeln dämmen ein
die zunge bricht


im kehlen kopf
kamtschatka


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