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Hendrik Jackson: Uljanowsk als Igel

Gedichte > Gedichte der Woche



Uljanowsk als Igel


wer Lenin sah, muss auch Lichtung sagen.
wer Uljanowsk sagt, wird zum Bahnhof gehen.
wer den Igel sucht, soll den Übersetzer befragen.
wer dem Wegweiser folgt, will sich im Kreise drehen.

alles kehrt wieder. nur das Ninel nicht –
rückwärts durchs Leben: Nebel, schlechte Sicht.

beflissene Finger fliegen auf: Vogelzüge
ineinander verschränkt. und auseinandergefaltet.
die Stadt der Hände. Hände, die trügen
Zeichen des Tags, die ihn in nuce enthielten.

wie der Igel ein Schlosserutensil oder Futterale –
wie die imaginierte Baker Street einen Lestrade

wir ergänzen Tristesse um die Zeile: verweile
Dunst, du bist so schön diffus.
lila Leggins tanzen für Kavaliere
Mädchen singen den Metallkombinatsblues.

solange die Menschen im Leben verschwinden –
siehst du den Nebel wie Lenin von innen


(Hendrik Jackson: shots-stories.net / mit Dank an die Bosch-Stiftung, 2013)

Zum Montags=Text: "Uljanowsk aus der Sicht des Igels"                   

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