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Hans-Karl Fischer: Wind

Gedichte > Lyrik heute

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Hans-Karl Fischer

Wind


Auf den Wind kann ich mich nicht
Einlassen, ich lasse ihn
Mich durchröhren, hujahoo! Wenn er durchs
Fenster kommt, verwandelt er
Meine Papiertürme in eine
Zugvogelherde, die
Sich auf eine
Wüste voll von
Oblaten stürzt. Die Hunderte von
Eingeklebten
Zeitungsartikeln
Machen sich selbständig, kreischen
Wie Möwen an einer
Kaimauer. Die Luft ist so schräg, sie
Sitzt so schief im
Himmel, daß ich
Meine Scherenschnitte als
Krähen in ihr
Taumeln seh. Gut vor-
stellbar, wie
Auch die Lupe, der
Hygrometer durchs
Fenster fliegt! Die vielen
Zeitungsartikel, die ich für ihn
Gesammelt habe, den Wind, sie  
Lösen sich wie ein Schatz aus den Mappen,
Huja -
  
Fetzen wird alles, was
Je du
Gemacht hast, es
Landet als
Papierflieger auf der
Rollbahn, gelotst
Von Wirten der Luft, die die
Zugvögel, ihre
Betrunkenen Stammgäste
Zur Türe bringen.

Alles, was für den Aufbau
Gedacht ist, eignet sich
Sehr gut zum Z-
erstörtwerden, hujhuj! Jedoch, wenn
Das Haus nicht ganz abbrennt,
Sind bei der
Frau, die meine
Papiere korrigiert, im ersten
Stock noch
Zweitschriften.

Komm du erst einmal, Wind,
In eine Truhe hinein, ho!


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