Ethel Barja: Zwei Texte
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Ethel Barja
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Aus dem peruanischen
Spanisch von Christiane Quandt
Es
war einmal kam sanft deine Stimme an
jenen Morgen; und es war war ein überraschter Stern aus Meer mitten auf
der Straße, der einen roten Abgrund suchte oder sich Raum verschaffte. Wir
sahen sie und dachten nur an ihren riesigen Leib. Als die scharfe Kälte unsere
Zähne weckte, kamst du zurück zu ES WAR, mit mehr Schwung und mehr Speichel.
Wir mussten uns auf etwas in unserem Rücken konzentrieren. Vielleicht als wir
die alten Truhen öffneten und die vier Geschenke hineinlegten; ja, dieser
Augenblick, bevor wir die Tür schlossen, aber es war schürfte weiter in
unseren Stirnen mit ihren Funken sprühenden Armen. Es war, so einsam, wollte
sich Raum schaffen, um sich einzugraben und uns in die Gegenwart zu entlassen. Es
muss ihr kalt sein, dachten wir. Es war, hab keine Angst, es passiert ja nur
einmal. Einmal war Vorher, bevor die Laken in den Truhen verwahrt wurden
und es spät wurde. Du schütteltest deine Stimme, als wolltest du uns den Nacken
wachrütteln, ES WAR EINMAL, und wir konnten uns nicht konzentrieren; einmal
wiederholten wir, um es mit es war zu vernähen; aber es war wühlte
auf dem gleichen Pfad. Wir schlossen die Türen hinter mehr als einmal und
es war nicht.
*
Había una vez venía suave en tu voz aquellas madrugadas; y había era una estrella de mar aturdida en medio de la calle que buscaba un rojo precipicio o hacía espacio para sí. La veíamos apenas y pensábamos en su vientre enorme. Cuando el frío afilado despertaba nuestros dientes, remontabas HABÍA, con más ánimo y más saliva. Debíamos concentrarnos en algo detrás de nuestras espaldas. Tal vez cuando abrimos los viejos baúles y metimos las cuatro prendas; sí, ese momento antes de cerrar la puerta, pero había seguía cavando en nuestras frentes con sus brazos chispeantes. Había tan solitaria solo deseaba hacerse espacio para enterrarse y dejarnos libres al presente. Debe tener frío, pensábamos. Había, no temas es solo una vez. Una vez que trajera ese antes de guardar las sábanas en los baúles y se hacía tarde. Sacudías tu voz como para agitarnos la nuca, HABÍA UNA VEZ, y no podíamos concentrarnos; una vez, repetíamos para coserla al había; pero había escarbaba también en esta vereda. Cerramos las puertas detrás más de una vez y no había.
[In Ethel Barja: Insomnio Vocal, Alastor Editores: Lima, 2016]
pasaje
la
trayectoria de esa flecha
prolongación
de mis brazos
ha cercado
la lumbre
donde recojo
mis huesos
prendas
perdidas en otro cuerpo
la sombra
insepulta me guarece
su pulso
aguijonea mis sentidos
con ella
crezco en esta cuchara
me hago
alimento del alba
perpendicular
desciendo hacia el estómago
hacia mi
techo natural
simulación
de ausencia
el tránsito
es un misterio nutritivo y rojo
a él me
aferro como al primer bocado
y salgo a la
calle con la piel roída
con olor a
duelo cubierta de ceniza
para
atravesar el centro de tu pecho
para hacerlo
madurar
hacerlo arco
[In Ethel
Barja: Gravitaciones, Paracaídas Ediciones: Lima, 2013]
übergang
die bahn dieses
pfeils
verlängerung meiner
arme
hat die glut umzäunt
aus der ich meine
knochen klaube
verlorene kleider an
anderem leib
der unbeerdigte
schatten beschützt mich
sein puls stachelt
meine sinne an
mit ihm wachse ich
in diesem löffel
werde zur nahrung
der morgendämmerung
steige lotrecht
hinab zum magen
zu meinem
natürlichen dach
abwesenheitssimulation
der übergang ist
ein nahrhaftes und rotes geheimnis
an ihn klammere ich
mich wie an den ersten bissen
und ich trete auf
die straße mit zernagter haut
mit dem geruch nach
trauer und mit asche bedeckt
durchstoße das
zentrum deiner brust
bringe es zum reifen
mache
es zum bogen
Ethel Barja ist
Literaturwissenschaftlerin und Lyrikerin. Sie stammt aus Huanchar, Perú, und
studierte Linguistik und Literatur. Derzeit promoviert sie an der Brown
University in Providence, USA. Von ihr erschienen die Gedichtbände
Gravitaciones (2013; Spanisch/ Englisch, 2017), Insomnio vocal (2016) und
Travesía invertebrada (2019). 2019 erhielt sie den Premio Cartografía Poética
in Perú.
Sie betreibt das Blog Gociterra (gociterra.wordpress.com), wo sie
eigene Texte und Übersetzungen publiziert.