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Barbara Rauchenberger: (Alle meine) Nachrufe I - XII

Montags=Text
Barbara Rauchenberger

(Alle meine) Nachrufe I bis XII

Für Alfred Kolleritsch



I
Ich glaube, der Tod ist seit Platon im Reinen.
Und natürlich, es ragen Antennen empor.



II
Ich entschuldige mich bei den alten Tauben der Verhütung, für diese Zeilen, die ich bringe, ohne Himmelsrichtung und
ohne Angabe von Trittmitteln.



III
Aber ich kann mich erinnern an den Verzehr von Schwirrobst, die Wolke mit der Grille,
das Dachgeschoss mit den Wimpern und dein kurzes Feature aus Troja.




IV
In den Nächten wurden die Gräser schwarz.
Der Mond drückte die Narben zurück auf ihr Lager.
Schließlich war es reiner Zufall.



V
Pandora ist ein stilles Kind.
Es wäre Trost und Zeit, ihr eines auszuwischen.



VI
Du hattest keine Chance ins Gras zu machen.



VII
Einer sah alles in Bögen und bediente den Vorhang.



VIII
Ich stelle mir den Weg in die Ewigkeit nicht gänzlich vor.



IX
Draußen sind die Vögel da.
So verschone mich, umgehend.
Alles Liebe.
Dein Brautpaar.



X
Und hantierte im Stall mit offenen Schwalben und ist doch unsterblich.



XI
Er trichterte mir ein,
dass keiner mehr mit Fieber rechne,
wie Homer es tat, wenn er den Honig drosch.



XII
Ich glaube zu wissen, also,
er war engsternig,
unterwegs.


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