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Thomas Wyatt: Im Morgenbrauch seitdem täglich vergrößerte Trauer

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Thomas Wyatt

übersetzt von Alina Sarkissian


„In Mourning wise since daily I increase“


In Mourning wise since daily I increase,
Thus should I cloak the cause of all my grief;
So pensive mind with tongue to hold his peace’
My reason sayeth there can be no relief:
Wherefore give ear, I humbly you require,
The affect to know that thus doth make me moan.
The cause is great of all my doleful cheer
For those that were, and now be dead and gone.
What thought to death desert be now their call.
As by their faults it doth appear right plain?
Of force I must lament that such a fall
should light on those so wealthily did reign,
Though some perchance will say, of cruel heart,
A traitor’s death why should we thus bemoan?
But I alas, set this offence apart,
Must needs bewail the death of some be gone.

As for them all I do not thus lament,
But as of right my reason doth me bind;
But as the most doth all their deaths repent,
Even so do I by force of mourning mind.
Some say, ‘Rochford, haddest thou been not so proud,
For thy great wit each man would thee bemoan,
Since as it is so, many cry aloud
It is great loss that thou art dead and gone.’

Ah! Norris, Norris, my tears begin to run
To think what hap did thee so lead or guide
Whereby thou hast both thee and thine undone
That is bewailed in court of every side;
In place also where thou hast never been
Both man and child doth piteously thee moan.
They say, ‘Alas, thou art far overseen
By thine offences to be thus deat and gone.’

Ah! Weston, Weston, that pleasant was and young,
In active things who might with thee compare?
All words accept that thou diddest speak with tongue,
So well esteemed with each where thou diddest fare.
And we that now in court doth lead our life
Most part in mind doth thee lament and moan;
But that thy faults we daily hear so rife,
All we should weep that thou are dead and gone.

Brereton farewell, as one that least I knew.
Great was thy love with divers as I hear,
But common voice doth not so sore thee rue
As other twain that doth before appear;
But yet no doubt but they friends thee lament
And other hear their piteous cry and moan.
So doth eah heart for thee likewise relent
That thou givest cause thus to be dead and gone.

Ah! Mark, what moan should I for thee make more,
Since that thy death thou hast deserved best,
Save only that mine eye is forced sore
With piteous plaint to moan thee with the rest?
A time thou haddest above thy poor degree,
The fall whereof thy friends may well bemoan:
A rotten twig upon so high a tree
Hath slipped thy hold, and thou art dead and gone.

And thus farewell each one in hearty wise!
The axe is home, your heads be in the street;
The trickling tears doth fall so from my eyes
I scarce may write, my paper is so wet.
But what can hope when death hath played his part,
Though nature’s course will thus lament and moan?
Leave sobs therefore, and every Christian heart
Pray for the souls of those be dead and gone.
„Im Morgenbrauch seitdem täglich vergrößerte Trauer“


Im Morgenbrauch vergrößere ich seitdem täglich meine Trauer,
So sollte ich den Grund für all meinen Kummer verhüllen;
Ein so gedankenvolles Gemüt mit schweigender Zunge
Meine Vernunft sagt, es gibt keine Linderung:
Daher leiht euer Ohr, weise ich euch demütig an,
Die Auswirkung zu vernehmen, die mich so klagen macht.
Die Ursache von meiner trübseligen Anrufung ist bedeutend
Wegen jenen, die waren und die jetzt tot und begraben sind.
Welcher Todesgedanke sie ihrer Ernennung auslieferte.
Bezüglich ihrer Vergehen erscheint er deutlich?
Zwanghaft muss ich beklagen, dass so ein Absturz
Jene trifft, die wohlhabend herrschten
Obwohl manche mit grausamem Herzen vielleicht sagen werden,
Den Tod eines Verräters, wieso sollten wir ihn betrauern?
Aber ich lege diese Vergehen beiseite,
Aus dem Bedürfnis den Tod derjenigen beklagen zu müssen.

Sie alle betreffend trauere ich nicht gleichermaßen,
Dennoch verpflichtet mich angemessen mein Grund;
Dennoch bedauern die meisten all deren Tode,
Was mir zwanghaft ins Morgengemüt dringt.
Manche sagen: „Rochford, wärst du nicht so stolz gewesen,
Für deinen eloquenten Verstand würden alle dich betrauern,
Da die Situation aber so ist, weinen viele laut
Es ist ein großer Verlust, dass du tot und beerdigt bist.“

Ah! Norris, Norris, meine Tränen beginnen zu rinnen
Nachzudenken welcher Zufall dich führte und lenkte
Wodurch du dich und die deinen zerstört hast
Was am Hof von jeder Seite beklagt wird;
Sogar an Orten, wo du nie gewesen bist
Beklagen dich Erwachsene und Kinder.
Sie sagen: „Ach, du bist überall beobachtet
Durch deine Vergehen tot und beerdigt zu sein.“

Ah! Weston, Weston, der umgänglich war und jung,
Wer konnte sich bei Sportaktivitäten mit dir messen?
Jedes Gerede stimmt zu, dass der Austausch mit deiner Zunge
Bei allen hochverehrt war, wohin du dich begabst
Und wir, die am Hof unser Leben fortsetzen
Die meisten jammern und betrauern dich gedanklich;
Dennoch hören wir täglich überall von deinen Verschulden,
Alles worum wir trauern sollten, dass du tot und beerdigt bist.

Lebwohl Brereton als derjenige, den ich am wenigsten kannte.
Mit großer Leidenschaft für verschiedene Dinge, wie ich höre,
Das allgemeine Gerede bedauert dich aber nicht so wund
Wie die anderen Zwei, die vor dir erschienen sind;
Dennoch beklagen dich ohne Zweifel deine Freunde
Und andere hören ihr bedauernswertes Weinen und Stöhnen.
So wird jedes Herz für dich gleichermaßen mitleidig
Dass du Anlass dazu gabst tot und beerdigt zu sein.

Ah! Mark, welche Klage soll ich noch für dich machen,
Da du deinen Tod am meisten verdient hast,
Noch dazu, dass mein Auge gezwungen ist wund zu sein
dich durch die Anklage mit den übrigen zu betrauern?
Eine Zeit, die du über deinem niedrigen Stand hattest,
Der Fall, zu dem deine Freunde dich betrauern dürften:
Ein verrotteter Zweig auf einem so hohen Baum
Hat deinen Halt verrutscht, und du bist tot und beerdigt.

Und so lebt wohl, ein jeder auf herzliche Weise!
Die Axt ist abgestellt, eure Köpfe in der Straße ausgestellt;
Die tröpfelnden Tränen entkommen meinen Augen
Ich vermag kaum zu schreiben mit so nassem Papier.
Aber was richtet Hoffnung aus, wenn der Tod mitspielte,
Wird der Naturverlauf dennoch bedauert und beklagt?
Lasst daher die Schluchzer, und jedes Christenherz
Betet für die Seelen derjenigen, die tot und beerdigt sind.
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