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Thomas Hardy: The Schreckhorn

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Thomas Hardy

übersetzt von Günter Plessow


The Schreckhorn
(With thoughts of Leslie Stephen)

Aloof, as if a thing of mood and whim;
Now that its spare and desolate figure gleams
Upon my nearing vision, less it seems
A looming Alp-height than a guise of him
Who scaled its horn with ventured life and limb,
Drawn on by vague imaginings, maybe,
Of semblance to his personality
In its quaint glooms, keen lights, and rugged trim.

At his last change, when Life’s dull coils unwind,
Will he, in old love, hitherward escape,
And the eternal essence of his mind
Enter this silent adamantine shape,
And his low voicing haunt its slipping snows
When dawn that calls the climber dyes them rose?
Das Schreckhorn
(Gedanken an Leslie Stephen)

Von fern kaum eine Anmutung, nicht mehr––
nun, aus der Nähe, schimmert die Figur
einsam und karg, als wäre sie nicht nur
ein steiler Alpengipfel, sondern wär
eine Gestalt, ein Abbild dessen, der
sein Horn bestieg, weil seine Dunkelheit,
sein scharfes Licht, seine Persönlichkeit
ihn anzog und so schroff wirkte wie er.

Was wird er tun in letzter Konsequenz,
wenn alles abgespult ist ?  Hierher fliehn
und seinen Geist, die ewige Essenz,
in diesen Adamant des Schweigens ziehn ?
Sein leises Sprechen––gleitet es zu Tod
wie Gletscherschnee, ruft ihn das Morgenrot ?


(1914)
(Stand 5. Januar 2020)


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