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Theodor W. Adorno: Lyrik und Gesellschaft

Diskurs/Kommentare > Diskurse > Lyrikkritik

Theodor W. Adorno
Aus der Rede
Über Lyrik und Gesellschaft

Dieser Gedanke aber, die gesellschafliche Deutung von Lyrik, wie übrigens von allen Kunst-werken, darf danach nicht unvermittielt auf den sogenannten gesellschaftlichen Standort oder die gesellschaftliche Interessenlage der Werke oder gar ihrer Autoren zielen. Vielmehr hat sie auszumachen, wie das Ganze einer Gesellschaft als einer in sich widerspruchsvollen Einheit, im Kunstwerk erscheint; worin das Kunstwerk ihr zu Willen bleibt, worin es über sie hinausgeht. Das Verfahren muß, nach der Sprache der Philosophie, immanent sein. Gesellschaftliche Begriffe sollen nicht von außen an die Gebilde herangetragen, sondern geschöpft werden aus der genauen Anschauung von diesen selbst.
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