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Sasha Petruk: Vier Gedichte

Gedichte > Lyrik heute
Sasha Petruk
Vier Gedichte


HINTER DEM MOND DAS LAND

Aufgepolstert steht
mein altes Verlangen
ein Pferd eine Stute
trächtig mittlerweile
bereit loszulassen
zu gebären zur
Welt zu bringen
was in den falben
Strömungen des
Unerwußten
verborgen lag
eine äonenlange
marmorbleiche
Zeit



CAESIUM

Im Korridor
das Knacken der
Schritte Miliz eines
fernen Bataillons
Im unschein
baren Kasten das
Knistern feind
seliger Geister
Subkutan
es fröstelt
der Mais



CANNIBALE

Kehlig wanst ein
Fransen aus der Bresche
der mütterlich teutschen
Besonderheit
ach Grete

Dabei hast du doch
auch einen Vater
der wohnt verkommen
unter der Treppe
im Schutt

Komm Mädel
sieh Vater nimm Mutter
koch dir ne Supp
mit Knöchelchen rühr
mit Fingern um



NOWE MISTO

Halte aus hier
mein Herze weit
hündischer hielt
dich die Heimat

Heulen und Hehlen
Honig und Hefe

Hennen auf Dächern
die nicht meine sind

Aber
ein Hochhaus ist auch nur
ein ziemlich hohes
Haus


(CAESIUM, CANNIBALE und NOWE MISTO aus: Abecedarium eines verlorenen Alphabets. Dortmund (Edition Offenes Feld) 2023, in Vorbereitung)


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