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Norbert Lange: Beim Bau der Leier

Portraits



Beim Bau der Leier


Unter den Händen des Sängers Amphion ertönten Klänge, die wir noch nie gehört, von denen jeder makellos die Note traf; und die Mauern Thebens wuchsen magisch hinauf, Stein um Stein zu Amphions Musik. Sie sind zum Sänger gekommen, aus allen Spalten der Welt, ein Algorithmus gezwungen, gezwungen in die hündische Form einer Wehranlage. Agenten, Mitläufer, Amtsschimmel –, wurden die Knochen derer dort eingesetzt, die beim Bauvorhaben starben. Ein Kriegsschiff macht Schulden, eine Mauer dagegen Profit. Verbindung zwischen Montanindustrie und Menschenführung; Kybernetik so eine neue Art chinesische Mauer. Wovon der Dichter nicht wissen konnte, nicht zu sagen wusste, wohin der Singsang seiner Staatskunst führte. Nur ein paar Dinge kopieren, so werden Siege erklärt; der Rest sind Mörtel Schweiß Blut Hirn. In jedem Fall ist die Sprache wirklich gut, lachen kindisch Prospektoren: „Wenn die Musik sich ändert, zittern die Stadtmauern so feste, dass du’s in deinem Bauch spüren kannst. Je nach Takt gewinnen wir so, machen wieder Boden.“ Sagt der weise alte Chinese

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