Manon Bauer: Gregorius
Werkstatt/Reihen > Reihen > Das besondere Gedicht
Foto: tomgrafix
Manon Bauer
Gregorius
hetzen herz und hirn heraus mit gläsernem zwirn
die über nacht das gehen verlernt haben
sitzen im abhang der worte und vasen
in der tiefzeit zwischen federnelken und narzissen
aus herden gehobene schaukelei aus
heiligen mauern entkommen ein atmen
aus geliehener luft ein geliehener morgen und auch
der boden unter dem kalten wasser wartet
ohne sprache ein buch mit zwei rücken
nah zueinander und nur die luft
ist der horizont in dem bild in den bäumen
zweigen (blüten) verstreuen tiefzeit duft
im nahsein drehen die naben
fadenrissig glaub an libellösendes schwirrn
Manon Bauer, geb. 1987 in Wien. Studium
der Romanistik an der Universität Wien, mit Schwerpunkt Französisch, und unter
anderem Katalanisch. Instrumentalpädagogikstudium an der mdw im Hauptfach Violoncello.
Seither kammermusikalische Tätigkeit und Cello-Unterricht. Seit 2018 Freie
Mitarbeiterin im Mödlinger Figurentheater (dort sowohl Pressearbeit als auch
künstlerisches Mitwirken, musikalisch und bildnerisch). Seit 2020 Ausbildung an
der Akademie für Kunsttherapie in Wien. Vermehrt literarische Tätigkeit seit
ca. 2017. Veröffentlichung von Gedichten und Kurzprosa in
Literaturzeitschriften (u.a. Lichtungen, etcetera, Die Rampe, …) und
Anthologien (u.a. Lyrik der Gegenwart, …). Erster Gedichtband cap al
silenci. variationen erschien im Herbst 2021 in der edition keiper.