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Konstantin Ames: Neues vom Knie V - VIII

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Konstantin Ames

Neues vom Knie V-VIII


Dichter – etwas zu laut und viel zu downesk – zu einer Schar Lyriker:
Warum verweigert ihr das Absetzen eurer bröckeligen Brillen?
Warum glaubt ihr an eine Tendenzwende? Gab es hier noch nie …
Warum kapituliert ihr? Etwas habt ihr zu lange beguckt. Welche Hieroglyphe?
Lyriker stummen zurück: Warum bist du nicht endlich kaputt?

Poesie in einfacher Sprache zu propagieren, ist letztlich Zensur am Innenleben, am Fluiden; führt zur
Diktatur des Interessantismus. Indolente brauchten schon immer Idole. Aber dann geht wirklich vor die
Kamera, schreibt wie ʽs Tier, nicht nur darüber, Showdownflüchter.

Plitsch Weniger politisch als poetisch die Poesie angehen, so wie Hagel auf ein im Freien vergessenes Hegelhandbuch niedergeht. Dieses gotische Ideologem von der Lyrik und ihren naturfrommen
Streitkräften der Eurhythmie überlassen. Poetik ohne Poesien bleibt eine vereinsamte Generalin. Poesie
ist wehrhaft wie eine Ameise, Lyrik so altersstarrsinnig wie ein überrumpelter Feminist. Aber
„wehrhafte Poesie“? – warum ist denn diese Retrobefindlichkeit für ganz jungsche Radiogermanisten
gerade wieder oben?

Lyrik mag ins bekloppte Ohr gehören.
Poesien gehören einfach überall hin!


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