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Karin Fellner: Snêo, du

Gedichte > Gedichte der Woche
Karin Fellner

Snêo, du Spross der Nubo, schließ meine Hemisphären
mit deinen Gebärden auf und schließe mich kurz.

„Je suis née“ meint nicht „ich ward geboren“,
meint vielmehr „ich werde geschneit“.

Mutier meine Floskeln zu flocks, zu Herden von
Neontieren, lass sie ausscheren über

Stuben und schwere Rufe
wie: „Schlag die Idee in den Schnee,
das macht den Schnee stabiler.“

Sag „nee“, sag „oh“, sag „nix“.

Ich meinerseits mache Knicks
vor deiner novalischen
Chiffernschrift, dem schoenen

Pluralis Nivalis                        den Schneen!


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