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Karin Fellner: Schwäne und ihr

Gedichte > Gedichte der Woche
Karin Fellner


Schwäne und ihr berechtigter Argwohn gegen
Passanten, die aus der „Mitte des Lebens“ zitieren.

Die Bagger versenken Kästen, weiß, in Erde, schwarz,
sie sind äußerst zart dabei.

Im Opferstock liegt ein Kürbis, die Kerne keimen im Innern.

„Du musst das nicht verstehen“, sagte es sich mir,
als ich im Nordfenster lehnte.

Das Virus hat schöne Haare, sie sind violett und in
kleinen Knoten ringsum aufgesteckt.

Sanfte Etagère des Kiefernzapfens, Stille.
Vorübergleitende Säume der unsanft Entschlafenen.

Du schmissest den Wecker aus dem Fenster und
Flocken stiegen empor, hell wie Fabelhaar.

„Tut es den Menschen leid oder sind sie es leid,
ist Menschenleid hiermit entschuldigt,
c’est tout“, sagt der Apparat.

Was ist schwerer als schwer?
Mit Vermeer die Wolken durchs Zimmer zu jagen.


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