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Ivor Joseph Dvorecky: Einmarsch

Gedichte > Zeitzünder



Einmarsch


In den Asphaltaugen spiegeln sich Straßen,
die ich niemals sah.

Ich zeichne meine Träume
mit Kohlestückchen an die Wand,
damit sie mir nicht folgen.

Ich taste mich entlang
der weißen Mauer,
das Weiß erblasst, geht in mir auf.

In dieser Nacht rollen dröhnend
Panzerketten über mich in die Stadt.

Die Vorhut der Hinrichter,
aus ihren Mündern fließt schwarze Tinte,
bricht im Gleichschritt ein.

Sie führen die Nacht auf ihren Fahnenstangen,
und an die Standarte gehenkt,
ein totes Tier.


Ivor Joseph Dvorecky: unveröffentlicht, 2014

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