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Gerald Fiebig: kabelgebunden

Diskurs/Kommentare > Diskurse > Lyrikkritik

Gerald Fiebig


kabelgebunden (fiber to the home)
 
                              du gehst raus, reißt die straße auf, um zu löschen, wo du logst.
                       Tristan Marquardt

lass uns drüber sprechen im permanenten übersprechen
des festnetzes, dem toten hund, der hier begraben liegt
unter dem pflaster, den man auch anbaggern, aufbaggern,
durchtrennen kann. grasfaseln durch glasfasern, fieber

bis ins heim. oder sich einen abstottern mit kleiner münze
durch selbstgedrehte adernpaare, silbergeschirmt (every cloud
has … er …  data mining). mit wachsenden schlaglängen
nehmen die anfälle zu. fieber bis ins hirn, es fehlt die schranke

zwischen rückgrat & rückenknochen. fremdnebensprechen,
induziertes erbrechen: das unerwünschte hasssprechsignal
auf der anderen seite des waggons, kommunikationskanal
ist hier der nachtexpress, regional. dämpfung heißt hier

beschimpfung, bekämpfung. besser wäre bündelung
& nahnebensprechen in ein vertrautes ohr, ohne hörer,
mikrofon oder kabel: stille post ohne störer. statt tod
durch den kabelstrang: verbale verschreibung fieber-

steigernder mittel. wir tauschen den rauch der rede
gegen den rausch des rauschens unter dem pflaster,
VODAFONE nichts übrig bleibt, außer was man
in flaschen schreibt: die post (nicht: der post). prost!

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