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Georg Stiernhielm: Emblema Authoris

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Georg Stiernhielm:

EMBLEMA AUTHORIS.
Bombyx ovo suo textili exiliens auctus.


Pascitur hic foliis deformis; serica reddens,
Immoritur telæ: UT PULCHRIOR EXILIAT.


Kling-Dicht
På Authoris Sinn-beläte,
En Silkes-matk.

Håll stilla mitt Förnuft; tig sachtelig besinna

Hwad detta wara må! Du sijr här en Figur,
En vsel naken kropp, en Matk, ett Creatur,

Som ingen skapnad har; ther intet är till finna,
Som ögat lyster see. Men märck; här ligger inna,

Meer än en tänkia kan; en nyttig, ädel, pur,
En sälsam, vnderlig af Gud beredd Natur:

En Matk, theß Spijs är Blad, theß ijd är artigt spinna;
Theß Spona Silkes-träd; theß wärck och wäf är Sijden.

Af Blad gör han en skatt; till theß han toom och mager,
Inwicklat in-dör i sin wäf, och lijfwet stäcker.

Men sij! En ny Figur med Wingar prydd, med tijden,

Här kommer fram igen, vpqwickter, fin och fager:
En lijflig Sol, hans Siäl med kraft, en gång, vpwäcker.



(1644)

Georg Stiernhielm:

EMBLEMA AUTHORIS.
Seidenspinner, mit Flügeln versehen, seinem gewebten Ei entschlüpfend.

Auf dem Blatt lebt dieses hässliche Wesen und stirbt einträglich
Im Kokon, um sodann reizvoller herauszutreten.


Kling-Gedicht
Über das Sinnbild des Verfassers,
Einen Seidenwurm

Sei still, mein Geist: Du musst dich sacht besinnen,

Was dies wohl sein mag! Du siehst hier eine Figur,
Den armen, nackten Leib, den Wurm, die Kreatur,

Die keine Form besitzt; hieran ist nichts zu finden,
Was dein Aug sehen mag. Doch halt: Es liegt darinnen

Mehr als sich denken ließe, nützlich, edel, pur
Verblüffend, eine eigne, göttliche Natur.

Ein Wurm, der Blätter frisst, Geschick in Seidenspinnen
Erkennen lässt; sein Werk, sein Weben sind die Seiten.

Das Blatt macht er zum Glanzstück, bis er, dünn und klein,
Verwickelt ins Gewebe, stirbt, so kurz sein Leben.

Doch sag! Hieraus steigt munter auf, im Lauf der Zeiten,

Ein neues Tier, die Flügel schillernd, zart und fein.
Ein süßes Licht/wird seine Seele/bald beleben.


Übers. von Matthias Friedrich


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