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Ann Cotten, Joe Wenderoth: Eigentlich alles, was passiert

Gedichte > Gedichte der Woche

Joe Wenderoth übersetzt von Ann Cotten


Eigentlich alles, was passiert


Meine ganze Familie ist gestorben.
Es gibt ein Lied darüber.
Ich erinnere mich nicht an die Sonne auf meiner Haut.
Sich nicht zu erinnern ist ein Haus.
In diesem Haus gibt es keine Zimmer.
Es gibt so viele Tiere.
Ich möchte sie eins nach dem anderen aufheben
und in mein Bett bringen.
Ich möchte mit ihnen schlafen
in dem Schlaf, der nach dem Haus kommt.
Meine ganze Familie ist gestorben.
Es gibt ein Lied darüber.
Die Tiere würden das Lied singen.
Jedes Tier denkt ans Singen
und schläft dann auf einem winzigen wort-
förmigen Feld von Sonne ein.
Jedes schuldet auf seinem Feld,
schuldet mehr, als es je zahlen könnte.
Dieses Schulden ist eigentlich alles, was passiert.



All That Really Happens


My whole family has died.
There is a song about it.
I can't remember the sun on my skin. Not remembering is a house.
There are no rooms in this house. There are so many animals.
I would like to gather up one by one the animals into my bed.
I would like to sleep with them
in the sleep that comes after the house. My whole family has died.
There is a song about it.
The animals would sing the song. Each animal thinks about singing
and then sleeps upon a tiny word- colored plot of sun.
Each owes on its plot,
ows more than it could possibly pay. This owing is all that really happens.

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