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Andreas Dunkel: Die Nornen

Gedichte > Zeitzünder
Foto: OronDreden2018

Andreas Dunkel

Die Nornen

Fern aller Aussicht
Das Sehnen zu bergen
Stehen die ortlosen Kammern
In endlos sich ähnelnden Reihen

Sie umschließen die Wolken
Sie lenken die Ströme
Sie vermessen den Raum
Und zerteilen die Zeit

Sie dichten elektrische Verse
Die vorausdeutbar sein müssen
Die sich aus zwei Zeichen bilden
Die in Licht gelesen werden

Auf magnetischen Feldern
Im binären Takt
Wo Einzelnes verschwindet
Wo die Fäden abreißen

Da weben sie und flechten
Da würfeln sie und rechnen
Da teilen sie und herrschen
Im nichtig gestaltlosen Reich

Damit draußen das Los und der Tausch
Die Kadaver der Hoffnung verschlingen

3. Januar 2018

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