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Sascha Kokot: o.T.

Gedichte > Gedichte der Woche


Sascha Kokot




auf meinen Beinen schläft im weißen Pelz
die Unruhe am Morgen
der Hunger in den Abendstunden
die wärmende Behaglichkeit dazwischen
und außerhalb meiner Reichweite
in den Ecken der Zimmer
nur knapp unter der Decke
dämmert dein schatten im grauen Fell
immer scheu und verschnupft
lässt er sich kaum hervorlocken
höre ich ihn nur leise schnaufen
oder tief in der Nacht
spielerisch durch das Haus jagen
bist du fort
wird er zutraulich
folgt mir aufs Bett
will lange gebürstet werden
balgt sich mit der Unruhe
und dem Hunger bis wir
kleine Kratzer davontragen
und erkennen wer hier wohnt
wie falsch wir lagen



In Sascha Kokot: Ferner. Gedichte. Dresden (edition AZUR) 2017. 88 Seiten. 17,90 Euro.



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