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Kerstin Becker: Schwarze Kirschen

Gedichte > Gedichte der Woche



Schwarze Kirschen


hocken in der alten Krone
hinter der Fabrik
unsere Bäuche ackern sich
an rußbezognen Kirschen ab
die Lippen kleistern wir
spucken Kerne unsichtbar
und unten:

Laster Rampen
Männer schleppen
Flaschen fallen
Kästen klirren
Scherben schimmern
zwischen Lachen
Frauen kommen
aus der Käserei
sie knöpfen
ihre Kittel auf
sie ziehen
übern Hof
die Brüste blank
und alles johlt

wir sehn die Würmer an
bevor wir sie mitsamt verzehrn


(Kerstin Becker: unveröffentlicht, 2014)

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