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José F.A. Oliver: Variation zu Lorcas "Arbolé Arbolé"

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Federico García Lorca



Variation von José F.A. Oliver


Arbolé arbolé
seco y verdé.


La niña de bello rostro
está cogiendo aceituna.
El viento, galán de torres,
le prende por la cintura.
Pasaron cuatro jinetes,
sobre jacas andaluzas,
con trajes de azul y verde,
con largas capas oscuras.
„Vente a Córdoba, muchacha.“
La niña no los escucha.
Pasaron tres torerillos,
delgaditos de cintura,
con trajes color naranja
y espada de plata antigua.
„Vente a Sevilla, muchacha.“
La niña no los escucha.
Cuando la tarde se puso
morada, con luz difusa,
pasó un joven que llevaba
rosas y mirtos de luna.
„Vente a Granada, muchacha.“
La niña no lo escucha.
La niña del bello rostro
sigue cogiendo aceituna,
con el brazo gris del viento
ceñido por la cintura. gefügig.

Arbolé arbolé
seco y verdé.

Olivé Olivé
vertrocknet reifé.


Die Jungfer mit holdem Gesicht
war einst beim Olivenpflücken.
Der Wind, ein Turmluftikus, griff
ihre Taille. Oh, blindes Entzücken!
Da kamen vier Andalusier –
je ein Señor auf dem Rücken,
blaugrün gewandet, dunkles Cape
sprich: in edlen Kleidungsstücken.
„Auf nach Córdoba, Jungfer!“ Doch
die Jungfer ließ sich nicht schicken.
Es folgten drei Jungmatadore,
vor Stolz den Stier in den Blicken,
ihr Lichtkleid orange und mit Degen,
die Furchtlose altsilbern schmücken.
„Auf nach Sevilla, Jungfer!“ Doch
die Jungfer ließ sich nicht schicken.
Als lilaschwarz am Abend sich
die Schemen diffus verstricken
versuchte ein Rosenjüngling sie
mit Mondmyrten zu beglücken:
„Auf nach Granada, Jungfer!“ Doch
die Jungfer war nicht zu schicken.
Die Jungfer mit holdem Gesicht
blieb keusch beim Olivenpflücken.
Im Arm des lustvollen Windes
gefügig. Oh, graues Entzücken!

Olivé Olivé
vertrocknet reifé.


José F.A. Oliver: Originalbeitrag, 2016.


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