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Felix Philipp Ingold: Leben & Werk

Rezensionen/Lesetipp > Rezensionen, Besprechungen




Hendrik Jackson


Lesen und Verve



Aufforderung zu einem "Verriss" von F.P. Ingolds Buch
"Leben und Werk"



  Zweitbeste Bücher

  Was soll man von einem über 1000-seitigen Notizen- und Einfällebuch (Untertitel: "Tagesberichte zur Jetztzeit") halten, dessen Autor einem bereits auf Seite 93 erklärt: "mein bestes Buch werde ich zeitlebens nicht schreiben."? Und wenig weiter: "Das mag der Grund dafür sein, dass so manche Zeitgenossen – wie übrigens auch ich – fast durchweg unter ihren Möglichkeiten bleiben. Davon ausgenommen ist bei mir nur das Gedicht."
 Warum sollen wir diesen Wälzer des Alltags lesen, der unter seinen Möglichkeiten bleibt, dessen Autor sein bestes Buch nicht schreibt und laut Selbstaussage nur bei Gedichten ganz da ist (und diese zumindest die Zeitgenossen nicht so vollkommen überzeugen, dass ihnen ein legendärer Ruf vorauseilen würde). Das müsste sich dann schon von einer besonderen Persönlichkeit herleiten. Wir haben es bei Ingold mit einem zwar hoch geschätzten, aber doch eher Insidern bekannten Autor und Übersetzer zu tun, der, dem Anschein nach, ein unauffälliges Leben führt. Man könnte natürlich auch umgekehrt fragen: Warum sollte man sich nicht interessieren für einen klugen Intellektuellen mit all seinen Zweifeln und für seine Sicht auf die Welt, die er in Träumen, Alltagsbeobachtungen, Reflexionen (zu Politik und Literatur sowie dem Literaturbetrieb) und Gedichten kundtut? Die Struktur des Buchs, aus 5 Jahren zusammengetragene Notizen nach Jahrestagen, quasi in Schichten, anzuordnen (sodass jeder Tag die Geschichte von 5 Jahren umspannt), ist dabei ungewöhnlich, hat aber seine Tücken. Wir kommen darauf zurück.

   So liest man sich also vom 5 Jahre umspannenden Januar durch bis zum 5 Jahre umspannenden Dezember, aber beginnt schon bald von Traum zu Traum oder von Gedicht zu Gedicht zu springen, dann bleibt man wieder bei den Reflexionen hängen, lässt einfach ein paar Tage aus, blättert zurück oder liest bei den von Ingold erwähnten Autoren nach.
  Seine Gedichte sind meist präzise Wortkonstruktionen und -spiele, jedes für sich sehr interessant, aber in der Wiederkehr ein wenig ermüdend, in der Wirkung kontingent, oft vom Hölzgen aufs Stöckchen kommend.

  Das gilt auch für die Träume, die zum Teil ungewöhnlich reichhaltig und regelrecht spektakulär originell für Träume sind, doch in ihrer Unverbundenheit untereinander (inhaltliche Kontinuität haben eher die auch von der Substanz gewichtigeren intellektuellen Passagen über Politik, Literatur und Philosophie) wenig "epische" Qualitäten aufweisen. Schön hingegen wieder die Einsprengsel von Naturbeobachtungen.

  
Autor und Betrieb

  Auffällig viel geht es in diesen Aufzeichnungen auch um den Rang von Schriftstellern, das Unvermögen des Publikums und Unverstandensein. Immer wieder werden vermeintliche Literaturgrößen erwähnt, eingeschätzt, wird Distinktion betrieben. Hin und wieder fast belehrend wirken die Diskurse zu Sinn und Unsinn der Sprache. Das Gefühl schleicht sich ein, einem Selbstbehauptungsprojekt beizuwohnen. Schon der Titel "Leben und Werk": Wenn zu befürchten steht, dass niemand den Nachlass publiziert – eine Klage übrigens, die Autor in Form einer Klage über die fehlende zeitgenössische Leserschaft kleidet (die Zeiten, wo man Autoren später entdecke, seien vorbei) muss ihn der Autor eben bei Lebzeiten selbst ordnen?
  Selbstbewusst sind die Aufzeichnungen trotz zahlreicher Einsprengsel aus dem Genre der "affektierten Bescheidenheit" ohne Frage
¹. Manchmal hat das natürlich sein Famoses, zum Beispiel, wenn Ingold Geistesgrößen attestiert, dass gerade bei ihnen der größte Schwachsinn zu finden sei. (Wobei dann eine recht gängige Begründungsreihe folgt: Schopenhauer über die Frauen, Tolstoj über die Ehe etc als deren Schlusspunkt Handke als winziger Gigant bezeichnet wird). Oder Ezra Pound "intellektuelle Dürftigkeit". Und obwohl so manche Invektive trifft², bleibt hin und wieder ein unangenehmer Beigeschmack. So erfrischend zum Beispiel sein mag, wenn er von den deutschen Hofdichtern Enzensberger, Muschg, Michael Krüger, und anderen, deren Reise nach Dubai im Fernsehen dokumentiert wird, berichtet, "vorm Mikrofon" gelinge "diesen selbstgefälligen, alt, eitel und bequem gewordenen Zeitgenossen kaum ein vollständiger Satz", so wird diese Beobachtung doch wieder zunichte gemacht durch die Schlussbemerkung: "es sind die Autoren (...) die »unsere« Kultur (…)vertreten dürfen. Wer denn sonst!", in der ein Ressentiment durchschimmert, weil der Autor selbst nicht zu den Eingeladenen gehört.
  Mehr noch wird der Geltungskomplex Ingolds, der so oft den Erfolg Anderer kritisiert, "Pakte" beklagt, obwohl er selbst doch seine Kritik in allen wichtigen Postillen veröffentlicht – also eines zwar allseits Präsenten, aber sich stets Zu-kurz-Gekommen-Dünkenden – deutlich in seinem Greinen über den Literaturbetrieb, das er jüngst nochmal komprimiert in Form einer Metaliteraturkritik und im Gestus eines frustrierten Rentners im Volltext zu Wasser gelassen hat. Die Formulierungen stehen aber zum Teil wörtlich bereits in "Leben und Werk". Da ruft er gegenüber der Karikatur einer angeblichen "Laienherrschaft" trotzig den elitären Elfenbeinturm für die wahren Kenner aus. Und wenn man ihm auch nicht vorwerfen kann, dass er nur nach unten tritt, dies wahrlich nicht, so bleibt dieser altbackene Elitarismus, solchermaßen akklamiert, doch vollkommen nutzlos und inhaltsleer, etwas, das er ja gerade den Begriffen der "Laienherrschaft" vorwirft. Sein gegenüber allem Populismus eingeforderter Objektivismus aber ist, zumal als Gegenbegriff – und ohne mögliche Kriterien für gute Literatur grundsätzlich in Frage stellen zu wollen – doch eine mehr als zweifelhafte Kategorie.


  
Plaudern und Blättern

  Dabei hat "Leben und Werk" selbst etwas vom Geplauder und der Unterhaltungskraft, auf die er in seinem Pamphlet so abfällig zu sprechen kommt. Ja, man könnte, darüber täuscht die mehr autoritär-willkürlich als progressiv-avantgardistische Strukturierung seiner Aufzeichnungen nicht hinweg, die Lektüre durchaus mit dem Lesen der Facebook-News (je nachdem, mit wem man dort befreundet ist ...) vergleichen: Notizen über Migräne mischen sich aufs geradewohl mit Bemerkungen zu Cioran oder zitierten sms über die Liebe. Ein Kessel Buntes, aus dem man beliebig lang und beliebig zitieren könnte, um dies oder jenes zu belegen (was eine angemessene Rezension erschwert, beziehungsweise zu einem eigenen Projekt macht). Und es stellt sich die Frage, ob facebook nicht doch ein gutes Medium ist, um Gedanken zu entwickeln, den Tagessatz hochzuspülen, zu bearbeiten, aber dann auch im von zu viel Schrift geschwärzten Orkus der Anmerkungen, kleinen Dispute und Katzengeschichten wohlweislich verschwinden zu lassen.   
  Die Kritik des Autors daran, dass "das Mikrofon mit dem Label von NBC" nach dem erschütternden Bericht eines syrischen Bürgerkriegsopfers ohne Umschweife "vor den nächsten Mund" gehalten wird, trifft den Autor in gewissem Maß selbst. Der beklagten "Despotie der Nichtigkeit" hält er wohl punktuell Gedankenschwere und Ausführlichkeit entgegen, aber ebenso schweifend und launisch wie Tagesszeitungen und Facebookschnipsel sind seine Aufzeichnungen auch – nur dass er das in seinem Vorwort als Disparates verbrämt, dessen Widersprüche auszuhalten sei.
  Dabei findet man natürlich eine Menge interessanter Gedanken und auch das Palaver (einst an anderen Autoren von ihm heftigst bekriegt) über dies und jenes liest sich leicht, Anspruchsvolles fügt sich gut ein. Dennoch sind 1000 Seiten davon etwas viel. Und um gleich einem Einwand des Autors gegenüber anderen Rezensionen (ein richtiger übrigens), diese könnten die Bücher gar nicht so schnell gelesen haben, zuvorzukommen: ich habe das Buch, wie bereits beschrieben, nicht ganz gelesen. Mit Ingold (an die 16 000 Bücher hat er zu Hause), der locker, eigenen Angaben zufolge, mal 200 Seiten Dostojewski an einem Tag durcharbeitet, kann ich mich freilich nicht messen.
³
  Doch macht es dieses Buch einem auch wortwörtlich, vielmehr gewichtsmäßig schwer. Der Klage über das verlorene Buch müsste man allmählich mal die Klage über das noch-nicht-ebook zugesellen. Speziell in diesem Fall und paradoxerweise bei einem Autor, der gern das Hohelied des Buches anstimmt, wäre ein ebook ein großer Gewinn und ein praktischer Verlust an Gewicht. Seinen Reflexionen und Träumen, Gedichten und Polemiken würde die Handlichkeit zupass kommen. Außerdem könnte der Leser selbst entscheiden, welche Lesart er bevorzugt: die klassisch-chronologische, die ingoldsche-jahrestagorientierte, die traumorientierte oder etwaige andere. Man könnte wahrlich leichter, allerorten und immer wieder bei Gelegenheit darin stöbern, ohne von Anspruch und Gestik dieses Klotzes erdrückt zu werden.

  Entdeckungen

  
Das Buch ist ja voll präziser Wortarrangements, richtiger Argumente und bemerkenswerter Beobachtungen, ob es nun um Saussure, Goethe oder Pessoa geht.
  Besonders stark ist der Autor in seinen konkret literaturkritischen und -historischen Passagen, wo ihm die Notiz zum vertiefenden Aufsatz gerinnt (die nicht selten interessante Wiederentdeckungen zum Thema haben). Ingolds Stärken sind eindeutig seine Verve, mit der er Literaturkritik betreibt und seine Fähigkeit zu gründlicher Lektüre (und Übersetzung) auch vergessener Autoren. An diesen Stellen zeigt sich (durch den Kontrast zur üblichen Rezensionskultur), dass nicht so sehr das Buch im Verschwinden begriffen ist, als vielmehr eine solide, ernst zu nehmende und auch weitsichtige Kritik. Das ist etwas, das Ingold ja selbst beklagt und es tut einem, je länger man in diesen Aufzeichnungen liest, leid, dass, wo doch tatsächlich die Räume für bestimmte, sorgfältige Denkweisen in der Öffentlichkeit enger werden, er durch seine Rückzugshaltung dies noch fördert.
  Die Literatur geht nicht unter, weil es an Büchern und Lesern mangelte, sondern, wenn überhaupt, weil es an einer journalistischen Kultur des Vermittelns und sorgfältigen Diskutierens mangelte. Ingolds Bärbeißigkeit, sein häufiges Lamento verdecken zuweilen, dass seine Kritiken, wo sie weniger polemisch sind, an fast jeder Stelle vorbildhaft in die Tiefe gehen. Immer wieder blitzen in "Leben und Werk" Wachheit und Poesie auf und man begegnet einer Menge sowohl bekannter wie auch verschollner Gestalten und Geister.

  Je weiter man liest, desto mehr gewinnt der Autor, mit all seinen Schwächen, an Sympathie, und "Leben und Werk" beginnt momentweise sich zu einem Panoptikum des beginnenden 21. Jahrhunderts auszuwachsen. Ingold legt jeden Tag Rechenschaft ab und hat ein schier unerschöpfliches Interesse an Literatur, Erfahrungen und ihrem Verhältnis zueinander, überhaupt an allen Fragen der Übersetzbarkeit, der Beziehungen zwischen verschiedenen Sphären.
Und auch wenn man nicht immer das Interesse an seinem (fremden) Leben teilen kann: Ingold wird beim Lesen immer mehr nicht nur zum Inbegriff eines gewissen intellektuellen Typs, sondern auch im gewissen Sinn einer gewissen Tapferkeit zivilisatorischen Strebens. Von hierher wird auch sein Ressentiment gegen jegliche Art von Event und Publikum verständlich. Aus seiner Trutzburg heraus erscheint alle Öffentlichkeit (von der er doch so abhängt) als Zerstreuung, als Gift. Und so sehr ich dieses Gefühl auch nicht teile und nachgerade lächerlich finde, so sehr mag ich doch seine Gegenwelt: ein Art Reservistenhaltung, ohne die Beobachtung aufzugeben – mit der Konzentration und Pedanterie, es mit jedem Wort ernst zu meinen. Oder eben spielerisch. Das ist die Hintertür, über die dann doch die Vielgestaltigkeit und Freude wieder zurückkehrt in seine Verse und Gedanken.

  So mag das Fazit nicht gerade "lesenswert", aber in jedem Fall "plündernswert" heißen. Am besten würde man das Werk in Stücke reißen und sich Tag für Tag neu vorlegen. Man nehme Seiten mit in die Ubahn, andere auf den Abort, wieder andere verschenke man und andere bekritzle man und falte sie zu Figuren. Verlinken analog sozusagen. Denn der Wert dieses Buches liegt entgegen dem Titel eben nicht im Werk und nicht im Sich-Abarbeiten durch die Lebensjahre.
 Aber ist es nicht schlussendlich das gedruckte Buch in seiner ganzen Gestalt, in seiner Monumentalität, die diesen Aufzeichnungen jene biographische Schwere verleihen, die ihnen als ebook wohl doch abgingen? Wird man, wie wohl oft durch kolosshafte Werke und Ziegelsteinbücher, zuletzt bezwungen durch die Sturheit und Quantität des Ganzen?
 Doch das kann kaum in des Verfassers Absicht liegen (durch falsche Autorität zu zwingen). Dafür sind seine Aufzeichnungen doch zu wechselhaft einerseits und zu interessant andererseits, als dass man sie nicht sowohl sieben als auch aufbewahren sollte. Und zwar nicht in Form eines Wälzers, der nie wieder angerührt im Regal steht, wie ein Band Marx oder Heidegger. In diesem Sinne auf zu einem fröhlichen Verriss!

¹ Selbstzweifel und Selbstbewusstsein wechseln sich munter ab: "Keine Lust mehr auf Potocki und seine Welt, die dritte Überarbeitung des Romans macht mich ächzen, vertieft meine Zweifel. Zum Vergleich (zum Trost?) lese ich Hildesheimer, Kronauer, Modiano, Nádas, Handke und stelle fest – das alles ist noch zweifelhafter als meins."
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ziemlich frech z.B was er über Nietzsche schreibt, nicht schlecht und lässt sich womöglich, wie so oft bei scharfer Polemik, auf den Autor selbst rückanwenden?: "Vielleicht war ja das zwischen Provokation und Weinerlichkeit wogende Gequassel das einzige kreditorische Register, mit dem Nietzsche seine Enttäuschung, seine Impotenz, seine Erniedrigungen, seinen Neid und gleichzeitig sein hohes Selbstbewusstsein als Philosoph – »Narr und Dichter« – einigermaßen auf den Punkt zu bringen vermochte. S. 236
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vielleicht bringt Ingold aber gerade dafür doch Verständnis auf: "Der neue Pynchon, der neue Cervantes, gleich mehrere 1000-seitige Spitzentitel. Wer das liest? Wer kann solche Lektüren – unter lebenszeitlicher Perspektive – bewältigen? (…) Man muss wohl annehmen, dass im besten Fall pro Halbjahr und Leser ein derartiges Werk adäquat verkraftbar ist (...)" S. 373
wunderschönes Beispiel: "Oft fragte ich mich (und ich frage mich weiterhin) wie Jan Skácel zu einem Meister des Landschaftsgedichts werden konnte, da er doch Feld und Wald überhaupt nicht zu beachten schien; da er kaum je den Blick hob, kaum je innehielt, um sich irgend etwas genauer anzusehen. Seine Art zu gehen und im Gehen den Blick zum Boden gesenkt zu halten, machte auf mich den Eindruck, als würde er die Landschaft gleichsam von Grund auf ... vom Erdboden her einlesen, um sie später in der Kneipe oder daheim in der Küche in seinem Heft niederzuschreiben. – Aufgefallen ist mir auch, dass Skácel, dessen feiner Humor und subtile Melancholie einen Großteil seiner Lyrik unverwechselbar imprägniert haben, nie gelacht, auch nie gelächelt hat. Seine schönes, kraftvoll geschnitztes Gesicht war beherrscht von tiefen, fast schwarzen Augen unter ungewöhnlich buschigen Brauen; es ließ keine momentanen Regungen erkennen, wirkte insgesamt eher düster, jedenfalls sehr ernst und hellte sich – soweit ich mich erinnere – niemals auf. Skácels zarte Gestalt gewann durch den dominanten, wie wohl fast immer gesenkten Kopf einen gravitätischen ... einen Respekt heischenden Ausdruck, zu dem es in seiner Art zu reden und zu schreiben keine erkennbare Entsprechung gab. – Nach weiteren Besuchen während der 1970er, 1980er Jahre traf ich im Sommer 1989 anlässlich der Verleihung des Petrarca-Preises in Lucca ein letztes Mal mit Jan Skácel zusammen. Dutzende von Menschen – Dichterkollegen, Übersetzer, Kritiker, Verleger – bemühten sich um ihn, befragten ihn, feierten ihn. Nur ein einziges längeres Gespräch konnte ich bei jener Gelegenheit mit ihm in einem Straßencafé führen. Es war ein strikt privates Gespräch. Er berichtete mir von gemeinsamen Freunden, von seiner bedrängenden Wohnsituation, von seinen zunehmenden gesundheitlichen Problemen. Fast ebenso viel, wie er sprach, hustete er. Als auf der anderen Straßenseite der Dichter Handke schlendernd vorüberging, rief er ihm zu und verschluckte sich dabei, was einen neuen Hustenanfall auslöste. Handke hatte den Ruf wohl überhört und ging, ohne sich umzuwenden, weiter, derweil Skácel, noch immer hustend, die nächste Zigarette ansteckte." (Leben und Werk – Seite 218-219)
besonders anschaulich wird das auf den Seiten 464/465, wo er ausführlich auf das Verhältnis des Schauspielers zu seiner Rolle und zu seiner Persönlichkeit eingeht und die Trennung zwischen Leben und Rolle infrage stellt. (während er interessanterweise in der Poesie doch eher zu einer "reinen", sozusagen "entmischten" Poesie zu tendieren scheint)


Felix Philipp Ingold: Leben & Werk. Berlin (Matthes & Seitz) 2014. 1020 Seiten. 49,90 Euro.


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