Direkt zum Seiteninhalt

Bob Dylan: Gitarren, Küsse & die zeitgenössische Malaise

Gedichte > Zeitzünder



Bob Dylan

Gitarren, Küsse & die zeitgenössische Malaise
(Auszug)


der hirsch läuft ziemlich kirre durch die
wälder und keiner soll je der sklave sein
vielmehr zielscheibe für die militärs &
die beine der freiheit haben keinen ersatz
für den tod wenn der sonntagsprofessor
herauskommt & die kinder sagen „paß auf,
gleich stolperst du!“ & die hofdame fiel
glatt in ohnmacht & fragte soll das eine
drohung sein oder vielleicht eine freund-
schaftliche warnung & der unschuldige
waschbär kriegt auf dem tisch das fell
über die ohren gezogen – freiheit, ein
verwaistes sonett, ungeschrieben & ohne
augen & bedürfnisse, wehrlos & mit glas
in den adern – eine verschwörung, die
freidenker & romantiker zu pünktlicher
& tödlich regelmäßiger tätigkeit zu zwingen
& jetzt eine attacke auf diejenigen
die ohne beiwagen fahren ... na los,
schieß doch! alles was du brauchst
ist ein waffenschein & ein schwaches herz



(In Bob Dylan: Tarantula / Tarantel. Aus dem Amerikanischen von Carl Weissner. 1966 / 1976 Zweitauseneins)

Zurück zum Seiteninhalt