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Ben Mazer: Das Mondlicht ist unbegreiflich

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Ben Mazer

aus "February Poems", 2017
übersetzt von Marcel Inhoff


The moonlight is incomprehensible.
My lover’s lips are soft and rosy pink.
Who could understand love which transfigures night,
when night itself does the transfiguring?
She sleeps. Awake, I hold her in my arms,
so soft and warm, and night is beautiful.
Why are we so perplexed by what love is?
Its crazy urgency does not recede,
but grows much stronger with each passing day,
to lovers who went mad at their first sight,
and passed five years together round the clock,
yet still could never seem to get enough,
who grow light-headed at each new encounter.
Love like this can never go away.
Lovely bric-a-brac and ornaments,
warm colored fabrics, ease the troubled heart
descending to the very depths of night.
In sleep she moans and shifts, embracing me.
I can’t budge from where I lie, but am content.
Or while she dreams she reaches for my hand.
In morning we spontaneously make love,
shocked wild eyes locked staring in wild eyes,
amazed at the beauty of each separate face,
amazed at our intensity’s embrace.
And I will love her till the day I die.
Das Mondlicht ist unbegreiflich
Der Mund meiner Geliebten ist zart und rosafarbig.
Wer könnte Liebe verstehen, die die Nacht verklärt
wenn sich die Nacht doch selbst verwandelt?
Sie schläft. Ich wache, halt sie in meinen Armen
so zart und warm, und die Nacht ist herrlich.
Warum sind wir so ratlos angesichts der Liebe?
Ihre unvernüftige Eile schwindet nicht,
wächst umgekehrt von Tag zu Tag
für Liebende, die einander irr wurden auf den ersten Blick
und fünf Jahre ohne Ablass zusammen blieben
und dennoch nie genug bekommen konnten,
die bei jedem neuen Treffen aufs Neue leichtsinnig werden.
Liebe wie diese kann nie vergehen.
Schöner Tand und Ornamente,
Stoff in warmen Farben - sie lindern das unruhige Herz,
das in die dunkelsten Tiefen der Nacht versinkt.
Sie stöhnt im Schlaf und dreht sich, mich umarmend.
Aus meiner Lage vermag zu lösen ich mich nicht, doch mir ist wohl.
Oder sie greift, im Traum, nach meiner Hand.
Morgens lieben wir uns impulsiv,
fassungslos schaut Aug in wildes Auge,
erstaunt ob der Gesichter schöner Pracht
erstaunt ob der Umarmung wilder Macht.
Und ich werde sie lieben für den Rest meines Lebens.
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