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Asmus Trautsch: Tulp

Gedichte > Gedichte der Woche


Tulp

Een dwaes en zijn gelt zijn haest ghescheijden.
(Roemer Visscher: Sinnepoppen)


Immer wenn Re-
genten Niederland sagen
hol ich mir Tulpen vom Automaten
steck sie an und lenke aus
dem Ofen einen
flachen Keks,
an dem ich lang und gerne kau.

Nie falten sich meine Obligationen kraus
mein Hals bleibt ein Spross
auf Regenentzug.
Ich gieße meine Defizite heller
richte das Minus
zur Erektion.

Hin sei alles Sparen! Lang hab ich
abspekuliert, von Höhen
geguckt, die in Höhlen lagen
geblasenen, das Licht
so mulmig wie Aktien im Bauch.
Mein Minus lief stets auf
den Beginn einer blättrigen Parenthese
hinaus warf ich drei Punkte an die Wand
wo einst dynastische Vasen
ins Futur wuchsen.

Ja, ich backte mit Mails eine Rente aus
Neugier und Trostsog.
Nie überwies ich Blüten
immer Augustus
brannte ich ab.

Ich kann keine
Muskeln malen,
heilen, führen nicht
fail weiter, viel Fallen
in Leidens Garten setz
ich noch den gelbsten Kredit.

Nein, denk dir keine Blase
um den Tor der das zur Stadt
umkreist auf seinen Hollandenden
mit negativen Plätzchen
das Minus am Revers.

(Asmus Trautsch: unveröffentlicht, 2015)

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